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Theaterpädagogik im Wandel der Zeit

Welche Bedeutung hat die Theaterpädagogik heute? Ein Gespräch mit dem Schweizer Theaterpädagogen Christian Renggli.

Lieber Herr Renggli, Sie sind ausgebildeter Theaterpädagoge und bereits seit 15 Jahren in diesem Bereich tätig. Zusammen mit der Kantonsschule Freudenberg in Zürich haben Sie schon an Produktionen wie „Räuber – Schiller für uns“ oder „Ein Mittsommernachtstraum“ gearbeitet. Wie würden Sie in 30 Sekunden unseren Mitgliedern am besten beschreiben, um was es sich genau bei der Theaterpädagogik handelt?

Theaterpädagogik steht im Spannungsfeld zwischen Theater und Pädagogik. Sie soll Laien zum Spiel anregen und ihnen Zugang zu Theaterproduktionen geben.  Die Arbeitsweise ist nicht nur produkt- sondern auch prozessorientiert. Ein großer Teil der theaterpädagogischen Arbeit geschieht in Kursen und Projekten.

Sie bieten auf Ihrer Website www.theaterpaedagogik.ch Ihren Kollegen die Möglichkeit, Weiter- und Fortbildungskurse im Bereich Schauspiel und Theater zu veröffentlichen. Was sind das größtenteils für Kurse?

Die Palette der Angebote ist sehr breit. Einerseits sind viele Kurse für Kinder und Jugendliche zu finden. Andererseits werden auf der Seite auch viele spannende Coaching- und Weiterbildungsangebote für professionelle Theaterschaffende veröffentlicht.

Wie ist die Webseite www.theaterpaedagogik.ch entstanden?

Bereits vor 9 Jahren konnte ich die Webseite übernehmen. Es war und ist mir ein Anliegen, dass sich Anbieter von Aus- und Weiterbildungen und von Theaterkursen gemeinsam im Web präsentieren können. Mit www.theaterpaedagogik.ch möchte ich dazu beitragen, dass sich die Anbieter mehr vernetzen und nach außen gemeinsam auftreten.

Woher weiß ich, welcher Kurs der richtige für mich ist?

Mit der Filterfunktion nach Alter ist bereits eine entscheidende Trennung möglich.
Die Webseite verzichtet bewusst auf eigene und fremde Bewertung der Angebote. Aus den unterschiedlichen Präsentationen ist aber schnell klar, welches Angebot das passende ist. Ein Blick in die bisher stattgefundenen Kurse ist da sicher hilfreich. Bei Unsicherheit ist eine kurze Nachricht an den Kursveranstalter möglich.

Herr Renggli, auf Ihrer Internetpräsenz sind Angaben zu finden, dass Sie besonders an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen interessiert sind. Wie ist dieses Interesse entstanden und warum bevorzugen Sie diese Arbeit im Gegensatz zu der Arbeit mit Erwachsenen?

Ich empfinde die Arbeit mit Jugendlichen als sehr direkt und offen. Sie sagen, wenn ihnen etwas nicht passt und sie haben eine unglaubliche Energie die eigentlich nur noch kanalisiert werden muss...

Wie genau arbeiten Sie als Theaterpädagoge und welche inhaltlichen Schwerpunkte bieten Sie Ihren Zielgruppen an? Gab es besonders erfolgreiche oder glückliche Momente, an die Sie sich gerne zurückerinnern?

Es ist mir wichtig, dass die Spielerinnen und Spieler bei einer Produktion stolz auf ihren Auftritt sein können. Dafür arbeiten wir hart.  In der 9-monatigen Probezeit machen die Jugendlichen große Fortschritte in ihrem Auftreten und in ihrer Bühnenpräsenz.
Letzthin traf ich nach Jahren eine ehemalige Schülerin, die mir von ihrer Theaterleidenschaft vorgeschwärmt hat, die ich bei ihr ausgelöst haben soll. Das sind wirklich rührende Momente.

15 Jahre können eine ganz schön lange Zeit sein. Finden Sie, dass sich Ihre Arbeit zu Beginn Ihrer beruflichen Tätigkeit im Vergleich zu heute sehr verändert hat? Wenn ja, was genau?

Die Wahrnehmung der Theaterpädagogik hat sich verändert.  Vor 15 Jahren war der Begriff noch weitgehend unbekannt. In den letzten Jahren hat sich die Theaterpädagogik immer mehr als eigenständige Disziplin etabliert.
Persönlich fasziniert mich früher wie heute die theaterpädagogische Arbeit mit Jugendlichen. Es ist jedes Mal eine spannende gemeinsame Reise. Oft muss ich während der Probearbeiten das Regiekonzept umkrempeln, weil von den Spieler/innen tolle Ideen und neue Impulse kommen. Theaterpädagogik soll nah am Spieler stattfinden.

Eine abschließende Frage: Was ist Ihr nächstes Projekt?

Im Gymnasium planen wir als nächstes Projekt eine Adaption der „Nashörner“ von Eugène Ionesco. Die Primarschule an der ich unterrichte, ist in einem alten Fabrikgebäude untergebracht, in dem vor 100 Jahren der erste Kaffee Hag produziert wurde. Wir möchten eine Geschichte erzählen, die an die historischen Ereignisse anknüpft. Rund 70 Kinder bespielen dann das ganze Gebäude.

Vielen Dank für das Interview, lieber Herr Renggli, und weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit.

Nähere Infos zu Christian Renggli: www.theaterpaedagogik.ch

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Weiterbildung