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„Hilde“ - Interview zum Film

Stagepool im Gespräch mit Produzentin: Judy Tossell /Egoli Tossell Film AG

„Hilde“ - Interview zum Film

Produktion: Judy Tossell, Egoli Tossell Film AG
Regie: Kai Wessel
Drehbuch: Maria von Heland
Casting: Nina Haun (D) /Leo Davis (GB).
Darsteller: Heike Makatsch, Dan Stevens, Monica Bleibtreu, Michael Gwisdek, Hanns Zischler, Anian Zollner, Trystan Pütter, Johanna Gastdorf


Der historische Bogen von Kai Wessels Filmbiographie „Hilde“ spannt sich von der siebzehnjährigen Hildegard Knef als Ufa-Entdeckung bis zur gefeierten Chansonnière. In Episoden, die die Chronologie durchbrechen, erzählt der Film von den wichtigsten Stationen ihrer Karriere als Schauspielerin. Mit ihrem ersten Soloauftritt als Sängerin in der Berliner Philharmonie endet der Film.

Es ist beeindruckend zu sehen, wie es Heike Makatsch gelingt, die Figur Hildegard Knef überzeugend zu spielen. Sie zeigt deren Allüren und Stärke, aber auch ihre Verletzlichkeit. Seit dem Start „Hilde“ polarisiert der Film nahezu ebenso das Publikum wie auch einst Hildegard Knef.

Zum Film „Hilde“ ein Gespräch mit der Produzentin Judy Tossell:

Heike Makatsch wird für ihre schauspielerische Leistung gefeiert - das Drehbuch wird heftig kritisiert.  Was halten Sie von der Kritik?

Grundsätzlich ist jede Kritik, die sich mit dem Film auseinandersetzt gut. Entscheidend ist das Niveau der Kritik. Vielleicht hängt diese starke Polarisierung mit der Person Hildegard Knefs zusammen. Sowohl in ihren Filmen als auch in den Talkshows vermochte sie stets das Publikum zu spalten. Ein Aspekt, den wir bei der Produktion eventuell nicht genügend berücksichtigt haben und der sich in der Kritik spiegelt. Beim Publikum kommt der Film gut an, so wurde „Hilde“ bereits auf der diesjährigen Berlinale beim Special Gala Screening gefeiert und Standing Ovations gab es bei der Deutschlandpremiere in Essen. Während der Dreharbeiten hatten wir immer wieder Kontakt zu allen lebenden Mitgliedern der Familie. So war unter anderem David Cameron zufrieden mit dem Film, den er als authentisch bezeichnete.

Welche Aspekte hatten Sie davon überzeugt, dieses Drehbuch zu verfilmen?

Wir haben uns für einen ganz bestimmten Weg entschieden. Es mag sehr gut sein, das andere, die sich auch mit der Figur der Hildegard Knef beschäftigt haben, einen anderen Film erwartet haben. Viele wollen ihre persönliche Meinung zu Hildegard Knef auf der Leinwand sehen. Wir konnten nicht allen Erwartungen gerecht werden. Dennoch hat uns die Heftigkeit der Kritik überrascht.

Der Film endet, wenn die Schauspielerin Knef als Sängerin ihr Publikum in Deutschland überzeugt. Hätten Sie gerne noch weitere Stationen präsentiert?

Es geht darum, eine Handlung bzw. eine Struktur für einen Spannungsbogen zu finden. Wir haben uns dafür entschieden, einen Film zu präsentieren, der den Weg der Hildegard Knef als Künstlerin erzählt: Eine junge Frau, die unbedingt nach oben will, die ihren Ausdruck sucht. Sie hat es geschafft es, in dem sie ihre Stimme gefunden hatte und ihre eigenen Texte schrieb – unabhängig von Drehbuchautoren und Produzenten.

Wie verlief das Casting zu „Hilde“ ?

Ich hatte bereits mit Heike Makatsch zwei Filme gemacht; „Almost Heaven“ und „Schwesternherz“. Ihre Besetzung stand von Anfang an fest. Das weitere Casting fand zusammen mit Nina Haun und dem Regisseur Kai Wessel statt. Mit der Unterstützung einer Casting Agentur in London erwies sich Dan Stevens als optimale Besetzung für David Cameron, den zweiten Ehemann von Hildegard Knef. Der Film präsentiert für mich eine wunderbare Mischung von bekannten Gesichtern sowie noch relativ unbekannten Gesichtern. 

Ihre Empfehlung für Schauspieler?

Es ist sicherlich der falsche Weg beim Produzenten mit einer DVD aufzutauchen. Das wäre einfach Geldverschwendung, es sei denn, der Produzent verfügt über eine eigene Casting-Abteilung. Ich weiß, es kostet viel Geld um das entsprechende Fotomaterial zu erstellen. Daher sollte man sich genau informieren, an wen man seine Fotos bzw. DVD schickt.                    
Das Gespräch führte Susanne Jensen.

"Wer von Hildegard Knef erzählt, erzählt auch notwendig von der Geschichte Deutschlands.“

(Heike Makatsch)

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