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Christoph Schlingensief kommt an die Bayerische Staatsoper!
Mit seiner ReadyMadeOper Mea culpa, die im März am Wiener Burgtheater ihre Uraufführung erlebte, stellt er sich am 13. und 14. September hier nun erstmals als Theaterregisseur vor.
Nach Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir bei der Ruhrtriennale und Der Zwischenstand der Dinge am Berliner Maxim Gorki Theater ist Mea culpa der letzte – wohl optimistischste – Teil einer autobiografischen Trilogie, mit der sich Schlingensief öffentlich mit seiner Krebserkrankung auseinander setzt und damit das Schweigen über Sterben und Tod bricht.
Mea culpa ist nicht mehr Requiem, sondern Auferstehungsfeier, heiter, zusammengesetzt aus Versatzstücken – Film, Text, Musik. Offen und keineswegs verschämt bedient sich Schlingensief für seine Oper bei Elfriede Jelinek, Johann Wolfgang Goethe, Joseph Beuys, Friedrich Nietzsche, Jörg Immendorf, Arnold Schönberg, Richard Wagner u.v.a.
Neben sich versammelt Christoph Schlingensief ein großartiges Ensemble mit Künstler wie Fritzi Haberlandt, Irm Hermann und Joachim Meyerhoff.
Nicht nur mit den Erfahrungen mit seiner Krankheit sondern auch mit den Erinnerungen an frühere Inszenierungen konfrontiert Mea culpa das Publikum. Seit seinem Bayreuther Parsifal im Jahr 2004 lässt ihn Wagners fragwürdige Gleichung: „Liebe plus Tod gleich Erlösung“ nicht mehr los. In drei Akten präsentiert er nicht nur programmatische Heilungsversuche, sondern mit ihnen verschiedene Facetten des Dionysischen: wirkungslose wie in den modischen Ayurveda-Technologien, krankmachende wie in der „Gesamtentfesslung aller symbolischen Kräfte – im Rausch“ oder in der „Dionysischen Barbarei“, vielleicht erlösende in Schlingensiefs eigenem Plan, ein Welt und Zeiten verbindendes Festspielhaus in Afrika zu bauen, wo die aufsteigende Kultur Afrikas und die absteigende Zivilisation Europas sich verbinden sollen zu einem Spiel der Entgrenzung. Dieser Plan steht ganz im Zeichen des dionysischen Künstlers, der rauschhaft reagiert, ohne im Rausch zu verschwinden, der ins Jenseits blickt, ohne zu sterben.
Über allem steht die Frage Schlingensiefs und vieler kranker Menschen: Wer ist schuld? Schlingensiefs Antwort darauf lautet: Der Fragende selbst! Dem souveränen Kranken ist es lieber, die Schuld an seinem Elend auf sich zu nehmen, als seine Souveränität preiszugeben. Der souveräne Künstler ist alles, was ihn betrifft, selbst, zumindest ist er für alles selbst verantwortlich.
Karten (5-53 €) für beide Vorstellungen von Mea culpa sind ab sofort telefonisch, am Schalter oder unter www.staatsoper.de erhältlich.
Christoph Schlingensief
Mea culpa
Eine ReadyMadeOper
13. September, 19:30 Uhr
14. September, 19:00 Uhr
Nationaltheater