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Premiere: Freitag, 30. Oktober 2009, 20 Uhr
Georges Bizets Oper Carmen -
musikalisch neu arrangiert für Flamenco-Gitarre und Zigeunerorchester
gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln und die SK Stiftung Kultur
Altenberger Hof - Bürgerzentrum Nippes, Mauenheimer Straße 92
50733 Köln, Telefon: (0221) 97 65 87-0
Eintritt: 15 Euro
Opernwerkstatt am Rhein
Regie: Sascha von Donat, Choreographie: Rebekka Schäfer, Regieassistenz & Korepetition: Pavel Sarkisyan, Ausstattung: Saskia Vollmer, Musikalische Leitung: Martin Genahl
Klarinette: Annette Maye, Gitarre: Dirk Beiersdörfer, Cajon: Marion Ahl, Geige: Aroa Sorin, Akkordeon: Martin Kübert, Querflöte: Meta Poppelreiter, Kontrabaß: Martin Genahl
Carmen: Christina Baader, Mercedes: Britta Glaser / Dominique Bilitza, Frasquita: Carrie Dimaculangan / Helene Niggemeier, Manuelita: Carla Wengenmayr, Dancairo: Philip Farmand, Remendado: Mircea Cretulescu, Escamillo: Eric Fergusson / Mauricio Virgens, Micaela: Esther Natalie Hock
Don José: Johannes Lehner, Zuniga: William Cohn, Morales: Matthias Eschli
Die Oper
Wild, feurig, leidenschaftlich. Carmen ist zu Recht eine der meistgespielten und bekanntesten Opern überhaupt. Die sich in Sevilla abspielende Dreiecksbeziehung zwischen Carmen, dem Sergeanten José und dem Stierkämpfer Escamillo hat Operngeschichte geschrieben. Als berühmtestes Eifersuchtsdrama des Musiktheaters hat Carmen dazu beigetragen, dass Spanierinnen überall in der Welt als besonders temperamentvoll und heißblütig gelten.
In dem Ansinnen, kleine, feine, musikalisch wertvolle Projekte ins Leben zu rufen, arbeitet die Opernwerkstatt am Rhein mit einem siebenköpfigen Zigeunerorchester, das von Anfang an bei allen Proben dabei ist und nicht, wie häufig üblich, nur bei den Endproben hinzukommt. Das Besondere an unserer Inszenierung ist, dass das Zigeunerorchester auf der Bühne spielt und da die Musiker das Stück auswendig können, verstellt kein einziges Notenpult den Blick aufs Geschehen. Die Musik von Georges Bizet wurde eigens durch Martin Genahl für Flamenco-Gitarre, Geige, Cajon, Kontrabaß, Klarinette, Flöte und Akkordeon neu arrangiert.
Die Oper Carmen hat alles, was großes Musiktheater ausmacht: eine farbige, aufregende Handlung, Leidenschaft und Tragik. Das Stück beginnt damit, dass eine große Zigeunertruppe durch den Zuschauerraum auf die Bühne zieht. Die Männer richten ihr Lager ein, die Frauen gehen ihrer Arbeit in der Seilknüpferei nach. Das Spiel mit den Seilen zieht sich durch das gesamte Stück: So sind Seile erst praktisches Werkzeug, später Fesseln, dienen dann der Verführung und werden zuletzt zur Mordwaffe. Carmen steigert ihr leidenschaftliches Werben um Don José, bis er ihr zur Besessenheit verfällt. Die Farbigkeit der Inszenierung folgt dieser Dramatik, bis es letztlich zur Eskalation kommt...
Sascha von Donat, künstlerischer Leiter der Opernwerkstatt am Rhein erklärt die Herangehensweise an den historischen Stoff, wie folgt: „ Bei der Umsetzung war es uns wichtig, respektvoll mit dem Werk umzugehen, indem wir musikalisch und szenisch detailgenau arbeiten. Gleichzeitig war es unser Ziel, respektlos den starren, verstaubten Opernrahmen zu sprengen und Aktualität für Bizet zu schaffen.
Ausstatterin Saskia Vollmer unterstützt dieses Anliegen durch den Entwurf von Kostümen, die an traditionellen Flamenco erinnern, jedoch nicht nur den typischen Zigeunerflair bedienen, sondern durch Einbeziehung moderner Materialien und Designs in den Miedern und besondere Accessoires wiederum einen eigenen Stil wiedergeben, der im Einklang steht mit den ausdrucksstarken Choreographien von Rebekka Schäfer.
Oper im Bürgerzentrum
Die Opernwerkstatt am Rhein bringt die Oper regelmäßig an ungewöhnliche Spielorte, bricht mit Konventionen und macht Programme, die darauf ausgerichtet sind, Menschen zu erreichen, die gerade nicht klassische Opernabonnenten sind.
Diese Carmen soll im wahrsten Sinne des Wortes eine Volksoper sein. Um die Spannung von Prosper Mérimées Novelle auf die Bühne zu bringen, wurden Texte aus dem Original in die Oper integriert und die Entscheidung gefällt, die Dialoge in deutscher Sprache zu präsentieren - während die Gesangseinlagen im französischen Original beibehalten werden. Auch die neue Instrumentierung und Einbeziehung von Flamencotänzen (die älter sind als Bizets Komposition) schaffen eine temperamentvolle spanische Atmosphäre, die die Zuschauer für einen Abend vergessen macht, dass sie sich in Köln-Nippes befinden.
Die Opernwerkstatt am Rhein e.V.
Die Opernwerkstatt am Rhein präsentiert Oper auf anderen Wegen. Ziel ist es, die Zuschauer zu überraschen, Oper mit Kabarett zu verbinden und freche Produktionen auf die Beine zu stellen. Dabei verfolgt die Opernwerkstatt drei Schwerpunkte:
1. Kinderopern
Auf unterhaltsame Weise führt die Opernwerkstatt am Rhein mit neu geschaffenen Bearbeitungen die nächste Generation an die Musik der großen Meister heran und sucht bewusst den Kontakt zu der Zuschauergeneration der Zukunft: Im Anschluss an alle Kinderopern gibt es Gespräche im Foyer, damit die Kinder den Sängern ihre Fragen zum Stück und zur Schauspielerei direkt stellen können.
2. Oper, Comedy & Kabarett
Schluss mit den Vorurteilen, dass Oper konservativ, steif und ernst ist. Die Stücke der Opernwerkstatt sollen musikalisch verführen und interaktiv sein - Theater, das durch seine Unmittelbarkeit und Direktheit das Publikum in seinen Bann zieht. In dem Stück „3 Diven“ beispielsweise wird den Zuschauer die Wahl gelassen, ob als nächstes Mozart oder Rammstein gesungen werden soll. In „Manche mögen´s Mozart“ werden sämtliche 22 Mozartopern in 90 Minuten vorgestellt.
3. Soziale Projekte
Um Erfahrungen weiterzugeben und andere, die sozial benachteiligt sind, mit Gesang und Oper vertraut zu machen, fördert die Opernwerkstatt regelmäßig Projekte mit Menschen, die im Alltag nichts mit Oper zu tun haben. Zuletzt entwickelte die Opernwerkstatt gemeinsam mit Menschen mit Behinderung eine Castingshow-Parodie, danach ein Improvisationsprojekt im Musiktheaterbereich mit sozial benachteiligten Jugendlichen.
Die Opernwerkstatt am Rhein ist eine Talentschmiede des Nachwuchses: Das Ensemble besteht aus jungen Sängern, die nationale oder internationale Wettbewerbe gewonnen haben, auf erste Engagements an renommierten Häusern zurückblicken können oder andere vielversprechende Qualitäten haben. Derzeit ist es leider traurige Realität, dass immer mehr junge Opernsänger auf immer weniger feste Arbeitsstellen kommen. Diese Situation wird leider häufig ausgenutzt. Dem stellt sich die Opernwerkstatt entgegen: Junge Künstler bekommen hier nicht nur die Chance, sich im Beruf auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln, sondern erhalten auch alle eine faire Gage. Bei der Entlohnung zwischen Regisseuren, Sängern, Musikern und Management werden keine Unterschiede gemacht. Dies trägt dazu bei, dass bei den Produktionen hoch motivierte und äußerst kreative Ensembles zu sehen sind.
Die Opernwerkstatt am Rhein e.V. ist ein Tourneetheater mit Sitz in Hürth und Probebühne in Köln. Bundesweit gibt es ungefähr 60 Auftritte im Jahr.
Weitere Informationen unter www.opernwerkstatt-am-rhein.de
Opernwerkstatt am Rhein
Bachstrasse 93
50354 Hürth
02233-692486
www.opernwerkstatt-am-rhein.de