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Der Musiker, Komponist und Produzent über seine aktuellen Projekte und die Leidenschaft für seinen Beruf
Lieber Herr Nimsgern,
Sie sind Musiker, Komponist und Produzent, Sie wurden bereits mit dem ARD Fernsehpreis “Die Goldene Europa” ausgezeichnet, haben für 2 Millionen verkaufte Tickets Ihrer Werke gesorgt und setzen stetig neue Musik- und Werkimpulse. Wenn man schon so viel erlebt hat, was für Ziele steckt man sich dann noch, was möchten Sie erreichen?
Ich lebe für meine Kinder. Meine leibliche Tochter Kim und meine Bühnenwerke, Alben und Filme sind mein Herzblut. Man hat eine unabdingbare Verantwortung für seine “Kinder” und das schöne an Neu-Inszenierungen, wie z.B. “SnoWhite” an der Oper Bonn, ist , dass man sein Werk immer wieder verbessern und “updaten “kann.
Am 2. September 2012 war die Premiere Ihres Musicals „SnoWhite“ am Opernhaus Bonn, das aktuell in einer kompletten Relaunch-Version aufgeführt wird. Bis zum 27.04.2013 hat das Publikum, die Chance sich Ihr Stück anzuschauen. Was für ein Gefühl ist es eigentlich, sein eigenes Musical bei der Premiere auf der Bühne das erste Mal aufgeführt zu sehen? Genießt man dann diese Stunden oder ist man durch die Gedanken an den organisatorischen Ablauf abgelenkt?
Da ich selbst spiele und dirigiere, erlebt man das Stück als Pulsschlag. Daher lass ich jede Vorstellung filmen, um mir später im Apartment eine Auditorium-Zweit-Perspektive zu schaffen. Erst danach versuche ich Kritik und Verbesserungen vorzuschlagen.
An dieser Stelle, was genau unterscheidet die Relaunch-Version von „SnoWhite“ von der Vergangenen „SnoWhite 2000“, auf welche neuen Elemente dürfen sich die Zuschauer freuen?
Ganz einfach: 2012 ..Wir änderten alle Stilelemente, welche zeitgenössisch RAP, R&B, Breakdance etc. bedienen, um wirklich hip zu sein. Wir versuchen immer im Team einen Fuss in der Vergangenheit ( daher mein klassischer Opern Background) und einen im Präsenz zu haben. Das macht “SnoWhite” so alterskompatibel und wirklich zeitgenössisch!
Die Zwerge sind nun aus der Kölner HipHop Szene getypecasted und sind wirklich (siehe Kritiken) dank auch Oberzwerg Felicetti mehr als “Kleindarsteller” :-)
Parallel zu „SnoWhite“ haben Sie auch noch das Musical „Play Me – The Musical Game“ als Deutsche Erstaufführung in Chemnitz laufen. Die Premiere fand erst am 22. September 2012 statt und ist noch bis zum 17.03.2013 zu bewundern. Wie würden Sie sagen, unterscheiden sich diese beiden Stücke in der Produktion und welche Punkte sind bei dem einen Stück zu beachten, die bei dem anderen gar keine Rolle spielen?
“SnoWhite” ist unser Baby und ich bin der Vater der Idee, Musik, Arrangement und Produktion!
Weiterhin ist “SnoWhite” die erste Koproduktion meiner Firma “ON stage” mit einem staatlichen Opernhaus.
Elmar Ottenthal hat das Werk auch hinsichtlich weiterer “Verwertung”in höchster Qualität inszeniert.
“Play me” ist ein Auftrag für die Oper Chemnitz und dem Verlag Gallissas Berlin. Es beinhaltet zwei meiner Songs und ich habe das musikalische Arrangement geschrieben. Weiterhin ist PLAY ME ein komplett frei gecastetes Musical via Internet .Das Werk war ein grosser Erfolg in Helsinki.
Ein Unterschied zwischen den beiden Stücken ist unter anderem, dass die Bewerber bei „PlayMe“ ein Online-Bewerbungsverfahren durchlaufen mussten, bei dem auch der Zuschauer Mitspracherecht hatte. Was für Vor- oder Nachteile sehen Sie in dieser Art des Castings?
Man findet keine “Stars”, aber man kann “Talente” fördern und Ihnen die Wege zum Theater zeigen. Aber auch hier : es ist ein Beruf, den man erlernen sollte. Disziplin, Kreativität und Leidenschaft zum Rollen “spielen und singen” ist eine Lebensaufgabe und lernt man auch nicht bei 2 Minuten-Auftritten bei DSDS.
Ich habe mit 8 Jahren als Pianist Bach gespielt, mit 12 “The Who”, mit 15 Jazz-Gitarre und mit 30 schrieb ich meine erste OrchesterSuite und “SnoWhite” brach alle Besucherrekorde. Meine Eltern haben mich gefördert und mein Talent zum richtigen Zeitpunkt ernst genommen. Das zählt mehr als alles andere!
Der Voting Prozess ist zwar hip, kann aber auch fatale Folgen für die Selbsteinschätzung haben.
Zum Abschluss: Können Sie als Experte unseren Mitgliedern vielleicht ein paar Tipps geben, wie eine optimale Castingbewerbung in Ihren Augen auszusehen hat? Vielleicht zunächst ganz allgemein: Was unterscheidet eine gute Bewerbung von einer schlechten?
Ganz einfach am Beispiel von SnoWhite Choreographin Brigitte Breternitz: Sie nahm sich eine Komposition von mir “Wings of Death” (Berlin Friedrichstadtpalast zu finden auf youtube) und choreographierte das Werk mit Ihrer Crew und ließ es gut filmen. Ihre Leidenschaft und Einsatz für meine Musik hatte mich überzeugt. Ich liebe Menschen, die für etwas brennen.
Ich brauche es heiss oder kalt, aber niemals lauwarm!
Lieber Herr Nimsgern, wir danken Ihnen sehr für das Interview!
http://www.facebook.com/pages/Snowhite/183069731823914
https://www.facebook.com/pages/Frank-Nimsgern/174051842645971?ref=ts&fref=ts
ANMERKUNG DER REDAKTION: In der Titelrolle der "SnoWhite" ist StagePoolerin Michaela Kovarikova zu sehen, sowie Sandra Malik als eine der Hexen!
Weitere Informationen zu dem Musical SnoWhite unter http://www.snowhite-musical.de/snowhite/
Tickets für „SnoWhite“ unter http://www.snowhite-musical.de/tickets/