„Ich möchte meinen Erfolg teilen und alle mitziehen, die denselben Traum haben!“

Woran arbeitest du gerade?

Eine Reality Daily Soap, in der ich als Louit Lippstreu mit meinem Freundeskreis vor der Kamera stehe. Das Drehbuch sind wir: Alles was in unserm Leben passiert, wird aufgenommen. Es entsteht eine interessante Situation, die dann noch einmal gefilmt wird. So entsteht ein Format, was es bis dato in Deutschland noch nicht gibt. Es ist eine passive Eigenschaft: Die Kamera bestimmt nicht mein Leben, sondern ich die Kamera.

Wann hast Du mit der Schauspielerei begonnen?

Erst vor einem Jahr. Es ist nicht einfach, ohne Ausbildung in eine Schauspielagentur reinzukommen. Und mir wurde gesagt, ich sei zu alt. Durch einen Kumpel am Set von Cobra 11 lernte ich einen Coach kennen. Und sie sagte: „Das bekommen wir auch so hin. Du bist gut!“ Also ging ich an einem Samstag zu ihr hin und machte einfach alle Übungen mit.

Bezeichnest Du dich als einen Macher?

Ich sehe mich als Macher. Ja, und als Tool. Goethe hat gesagt: ´Es ist nicht genug zu wollen – man muss auch TUN`. Es bringt einfach nichts, nur auf eine Chance zu warten! Ich kam eines Tages vom Feiern nachhause und dachte, ich kann nicht mehr warten. Ich setzte mich hin und googelte Schauspieljobs.

Ich schrieb in der Nacht um die 30 Bewerbungen …

Wie lebt es sich als Schauspieler?

Momentan habe ich täglich Castings. Es kommt jeden Tag etwas Neues rein. Ich lebe im Moment und sage mir, es kommt nach und nach. Ich habe ein sehr starkes Umfeld. Meine Familie unterstützt mich komplett, daher muss ich nebenbei nicht arbeiten und kann mich auf die Kunst konzentrieren.

Wie bist du zu Stagepool gekommen?

Das war an jenem Abend. Mir war vorher nicht klar, dass alles übers Netz geschaltet wird. Da fand ich Stagepool. Ich hatte es nicht gleich verstanden und schrieb eine Mail. Ein Membercoach rief mich an und in der ersten Sekunde war klar, ich will das. Man muss für die Schauspielerei auch was ausgeben. Es geht darum reinzukommen und da muss man was riskieren. Ich kann für alles Geld ausgeben: für Klamotten, Party oder für Schauspielerei.

Worauf kommt es bei einer Bewerbung an?

Am Anfang habe ich so eine Standardmail verschickt und mich auf alles beworben. Jetzt bewerbe ich mich nur noch auf das, was mich wirklich interessiert. Und dabei gehe ich auf jede Mail persönlich ein. Wenn du kurz und knapp einen prägnanten Satz schreiben kannst, dann vermittelst du das Gefühl, wirkliches Interesse zu haben. Es gibt so viele Angebote jeden Tag … wenn man am Tag 20 Minuten oder eine halbe Stunde zum Bewerben nutzt, dann kommt man auch weiter.

Wie gehst du mit Absagen um?

Man darf sich nicht länger als eine Sekunde mit Ablehnung aufhalten. Nie in der Vergangenheit hängen bleiben. Ich hatte das schon so oft: eine Absage kam und noch am selben Nachmittag ruft ein Kumpel an und bietet mir eine Rolle in einem Imagefilm! Man muss sich klar sein, alles fließt. Es geht nicht nur ums Geld verdienen. Erfolg ist auch nur ein Produkt Deiner Arbeit. Es geht um die Kunst.

Einfach annehmen, was ist. Das Nichtbekommen ist manchmal die Chance zu bekommen. Es werden immer andere über dein Weiterkommen entscheiden. Du kannst zwar viel machen und dich perfekt vorbereiten … aber entscheiden tun andere.

Worauf kommt es beim Casting an?

Ich hatte noch nie ein Casting, wo ich dachte: Wenn ich das jetzt vermassle, bin ich am Boden. Ich sage mir einfach immer wieder: Mit Null geh ich da rein und schaue, was passiert!

Ich habe jetzt für Ikea gedreht. Beim Casting bin ich überhaupt nicht aufgefallen. Sei wie du bist und nimm die Anweisung an. Wenn jemand sagt: Iss jetzt!“, dann tu so, als würdest du ein Messer und eine Gabel nehmen und iss. Egal, wie blöd du dir dabei vorkommt.

Wie wichtig ist eine Ausbildung?

Wenn man es nicht schafft, auf eine staatliche Schule zu kommen, dann muss man Privatunterricht nehmen. Als ich StagePool entdeckte, war der Moment, wo es bei mir losging. Davor hatte ich zwar Kontakte, konnte aber damit nichts anfangen. Und über StagePool kamen die ersten Castings rein. Es war wie eine Agentur. Das Erste war die Erstellung der Vita. Alles war auf einem Blick und viel professioneller. Dadurch konnte ich mich mehr auf die Schauspielerei konzentrieren.

Was möchtest du Künstlern mitgeben?

Viel wichtiger als jeder Job ist, dass man an seinem Traum dran bleibt. Allein die Idee zusagen, es geht noch um mehr als nur Jobs. Es ist eine Plattform, die jedem, der diesen Traum hat, die Chance gibt! Doch jeder muss sich selbst erst einmal kennengelernt haben. Verdrängung hindert dich am Vorankommen. Man muss alles zulassen, es gibt nie nur richtig und falsch.  

Ich habe jetzt eine Schauspielgruppe eröffnet, um das zu teilen, was ich gelernt habe. Ich bin so ein Typ, ich will alle, die diesen Traum haben, mit hochziehen. Ich möchte Leuten ebenfalls die Chance geben, die ich hatte und zusammen mit ihnen tiefer in die Kunst der Schauspielerei vordringen. Ich werde kein Stopp machen, wenn es darum geht, Künstlern, in denen ich was sehe und die mir persönlich wichtig sind, voran zu bringen, mit dem Ziel, Erfahrungen zu teilen und dadurch alle auf ein neues Niveau zu bringen. Das ist wie beim Fußball, das Spiel passt sich immer an, auch wenn die eine Mannschaft besser ist als die andere. Sie kommen auf eine Ebene, was das Spiel verschlechtern kann. Wenn jetzt aber beide gleich gut sind, ist das Spiel auch gut.

Wenn du deinen Erfolg teilst, dann verdoppelt er sich. Konkurrenzkampf gibt es nicht … das Leben ist ein Fluss. Und Dankbarkeit ist vielmehr wert als Geld!

Was braucht man um Jobs zu bekommen?

Einen klaren Blick, ein starkes Umfeld und das Dritte ist das TUN! Einfach machen. Wenn man einen normalen Bürojob hat, geht man auch jeden Tag los und macht. Dieses innere Bereitsein muss man haben. Du musst die Leidenschaft rausholen und nur dadurch hebst du dich ab! Wenn nur noch Leute drin sind, die es im Herzen machen, dann kann es die Branche auf ein neues Niveau bringen.