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Liebe Marina,
Herzlichen Glückwunsch zu deinem großen Erfolg: eine der Hauptrollen in einem internationalen Kinofilm!
Doch deine Schauspielkarriere hat erst etwas später und auch etwas ungewöhnlicher angefangen. Gibt es ein Alter, ab dem deiner Meinung nach der Wechsel zu einem Künstlerleben zu spät ist?
Ich glaube, dass es kein „Zuspät“ gibt, solange man selbst nicht denkt, es sei zu spät und die Energie, Geduld und vor allem die Kraft aufbringen kann, die ein „Fußfassen“ im Film/TV-Bereich mit sich bringt. Sicherlich ist es leichter, wenn man jünger ist, um mit der Schauspielerei zu beginnen. Als „ Spätberufene“ muss man sich einerseits in einem sehr hart umkämpften Markt etablieren und andererseits auch neben Kolleginnen bestehen können, die schon langjährige Erfahrungen vorweisen können und den Castern und Regisseuren natürlich auch viel präsenter in den Köpfen sind, als man es als älterer „Neuling“ ist.
Aber ich glaube, dass es zu allen Regeln Ausnahmen gibt. Und genau das werde ich sein müssen: „Eine Ausnahme zu den Regeln“
Was hast Du vorher gemacht?
Ich war auch vorher schon in verschiedenen Kreativberufen tätig unter anderem als Creative Director und Creativ-Beraterin in Werbeagenturen (davon zwei Jahre in Rumänien), ich habe Marketing-Kommunikation studiert, ein Volontariat als Bildredakteurin gemacht und Malerei studiert, bzw. als Malerin schon einige Erfolge gehabt, um einige bisher wichtige Lebensstationen aufzuzählen. All das fügt sich jetzt zu einem für mich passenden Ganzen zusammen und hilft mir als Schauspielerin, da ich aus verschiedensten Bereichen Erfahrungen und Erlebnisse abrufen kann
Und wie hast Du dich auf deine Schauspielkarriere vorbereitet? Inwiefern haben dir die Fortbildungen auf Mallorca und in New York geholfen?
Am meisten hat mich mein Coach Bernard Hiller beeinflusst, weil er zum richtigen Zeitpunkt, die für mich entscheidenden Energie-Schübe geliefert und Glaubensätze hinterfragt hat. Viel mehr als die richtige Technik, die sicherlich einen Teil ausmacht, glaube ich, dass Lebenserfahrungen und Menschenkenntnis die Schatzkiste bilden, aus dem ein Filmschauspieler schöpfen kann. Ganz wichtig sind Entschlossenheit und die Bereitschaft, ständig neues zu lernen und „wachsen“ zu wollen – sowohl als Mensch, als auch als Schauspieler. Wichtiger als mit der richtigen Technik „zu spielen“ ist meiner Meinung nach gelebtes Leben um „sein zu können“, um den Figuren Authentizität verleihen zu können…..
Und – darüber hinaus, dass Gefühl, nichts Anderes tun zu wollen.
Und nun dein Erfolg – eine der Hauptrollen in dem Kinofilm „Breathful“. Erzähl uns doch einmal von dem Film und wie Du die Rolle bekommen hast.
„Breathful“ ist ein Film von Daryush Shokof (ein Kultregisseur, der u. a. mit Anthony Quinn „Seven Servants“ gedreht hat) - „Breathful“ ist eine „verrückte“ Gangsterkomödie, in dem der gesamte Cast nur aus Frauen besteht. Der Film hatte im Februar in Berlin Premiere, lief dann auf dem independent Filmfestival in Los Angeles und wird im Sommer auch auf dem New Yorker independent Filmfestival zu sehen sein.
Durch eine sehr nette Schauspielkollegin, die ich auf der MFA in Palma kennengelernt habe, hatte ich von dem
gesuchten Rollenprofil erfahren und mich dem Regisseur in Berlin vorgestellt.
Der WDR hat sogar eine Reportage über dich ausgestrahlt. Wie kam das zustande und hat dir das in deiner Karriere geholfen?
Eine Redakteurin hat mich aufgrund eines Zeitungsartikels kontaktiert und schlug dieses Porträt vor, weil sie es spannend fand, dass ich mich relativ spät entschieden habe, doch noch meiner Berufung zu folgen. Vielleicht gerade, weil es nicht der klassische Weg war, sondern einige Umwege nötig waren, „um meinem Ruf zu folgen….“.
Mit 24 hatte ich einen sicheren Platz an einer Schauspielschule abgesagt, um einem „Brotberuf“ nachzugehen. Vielleicht auch, weil mir die Ausbildung viel zu „theaterlastig“ war und ich immer schon für Filme „gebrannt“ habe….
Aber, wenn man diese Leidenschaft für die Schauspielerei in sich trägt, bricht sie irgendwann wieder aus….. Bernard Hiller – mein Coach – sagte sehr treffend dazu: „You don´t choose acting, it chooses you!
Der WDR-Beitrag ist meiner Meinung nach sehr unverfälscht und authentisch. In wie weit er meiner Karriere geholfen hat, kann ich nicht ermessen, aber mir fällt ein Zitat dazu ein:
„Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, war wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.“ John Ruskin
Was sind deine zukünftigen Projekte?
Ich habe gerade vor einigen Tagen für einen Spielfilm vor der Kamera gestanden, werde in den nächsten Wochen in einem Kurzfilm mitspielen und bereite mich auf eine der Hauptrollen in einem TV-Film vor, der im Sommer in Berlin gedreht werden wird. Weitere Projekte sind in Planung und werden sich sicherlich in der nächsten Zeit konkretisieren.
Mein Traum ist es, eine durchgehende Rolle als Ärztin, Kommisarin oder Anwältin in einer Serie zu spielen….. Gerne auch der „weibliche Dr. House“…….,-))
Was für Erfahrungen hast Du bisher mit StagePool sammeln können?
Stagepool ist auf jeden Fall eine nützliche, übersichtlich und vor allem verständliche Informationsquelle und gut geeignet, sich selbst zu präsentieren und vor allen Dingen schnell und unkompliziert auf Rollenangebote reagieren zu können. Besonders auch für jüngere Schauspieler und/oder Schauspieler ohne Agentur ist es eine gute Möglichkeit Jobs zu finden.
Vielen Dank für das Interview, Marina. Genieß deinen Erfolg!
Mehr von Marina auf www.marinawelsch.de.