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Frederike Faust

Du hast ja eine Ausbildung in allen drei Bereichen Gesang, Tanz und Schauspielerei genossen. War das auserkorene Ziel von Vornherein die Musicalbühne oder mochtest Du dich einfach nicht entscheiden?

Frederike Faust

 In der Schulzeit war es mein absoluter Traum auf eine Musicalschule zu gehen und zu studieren. Da ich aber auch viel Klassik gesungen habe, habe ich mich dazu entschieden Konzertfach Gesang zu studieren, um stimmlich flexibler sein zu können. Trotzdem ist meine Liebe zum Musical nie erloschen- und um mir die Möglichkeiten offen zu halten, habe ich neben dem Studium am Mozarteum in Salzburg eine Tanz(vor-)ausbildung an der „Salzburg Experimental Acadamy of Dance“ sowie eine private Schauspielausbildung gemacht. Weiters habe ich nicht nur diverse klassische Meisterkurse besucht (u.a. bei Sebastian Vittucci und Enrico Facini), sondern auch im Bereich Musical mit Cornelia Drese und Adrienne West u.a. gearbeitet - in dem Wissen, dass mir dies alles in der Oper sicher ebenso hilfreich ist. So ist meine Ausbildung von beiden Genres geprägt.

Man merkt deine Vorliebe für klassischen Gesang wie auch für Musical. Gibt es nicht einen Zeitpunkt, an dem man sich für eine Richtung entscheiden müsste?
Da meine Ausbildung so vielseitig war, habe ich mich sehr schwer getan zu entscheiden, weil ich Oper, Musical und auch das reine Schauspiel unglaublich spannend finde. Es wird natürlich auch nicht einfacher wenn man in allen Bereichen arbeitet.

Ich glaube aber, man muss einfach auf sich und seine Stimme hören, ob die Dinge machbar sind - oder eben auch nicht. Und man muss seine Grenzen kennen. So zum Beispiel würde ich mich nie für irgendein Rockmusical bewerben, weil dass meine Stimme einfach nicht will (obwohl ich es unglaublich gerne tun würde). Beim klassischen Musical, wie z.B. My Fair Lady, oder diversen Bernsteins, Gershwins etc liegen die Dinge natürlich anders.
Absolut perfekt für so eine Mischung wie ich es bin, ist Kurt Weill. Seine Songs sind nicht typisch Oper, nicht typisch Musical, nicht typisch Jazz, es ist genau „dazwischen“. Noch dazu verlangen sie eine unglaubliche schauspielerische Präsenz. Da fühle ich mich unglaublich wohl!

Seit deiner Schulzeit kannst Du auf die vielfältigsten Rollen zurückblicken. Was waren die Highlights deiner bisherigen Karriere?

Ein absolutes Highlight war in diesem Jahr die Dorabella (Mozart, Cosi fan tutte), die ich als Einspringer und gleichzeitig als Rollendebut am Konstantin Kisimov Theater in Bulgarien gesungen habe. Ich hatte sechs Wochen Zeit diese riesige Partie zu lernen, war nur eine Woche dort und hatte eine einzige szenische Probe. In der Zeit hab ich mehr gelernt als in meiner ganzen Ausbildung zusammen. Es war ein großer Erfolg und hat trotz des unglaublichen Stresses sehr viel Spaß gemacht.

Ein weiteres Highlight ist sicher mein Soloprogramm: „Kurt Weill: Berlin-Paris-New York“, eine szenische Revue mit Conferencier und Band, die durch sämtliche Schaffensperioden Kurt Weills führt. Wir hatten nach der Premiere 2006 unglaublich schöne Kritiken. Dieser Musikstil ist einfach perfekt für mich und eine Neuauflage ist mit dem Regisseur Simon Meusburger in Arbeit, worauf ich mich schon sehr freue.

Ein weiterer Höhepunkt sind sicher auch die Salzburger Festspiele, wo ich bei der „Entführung aus dem Serail“ mit Stefan Herheim zusammenarbeiten durfte, eine irre Zeit und einfach toll!

Bald wirst Du ja unheimlich viel reisen. Erzähle uns doch ein wenig von den geplanten Tourneen. Zunächst wirst Du in einer Kinderoper zu sehen sein. Was ist das Besondere an dieser Tournee? 
Das Besondere an dieser Tournee ist, dass sie speziell für Kinder zugeschnitten ist: Dabei handelt es sich um gekürzte Opern, um so den Kindern die klassische Musik und die Oper näher zu bringen und sie so schon früh an die Musik heranzuführen.

Ich singe u.a. den Hänsel aus Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“, was schon lange eine Traumrolle von mir ist und jetzt sehr gut passt. Für Kinder zu spielen ist immer eine Herausforderung, weil man eben noch viel ehrlicher und genauer sein muss. Eine tolle Sache meiner Meinung nach, und ich freue mich schon sehr darauf. 

Dies passt auch perfekt zu meiner Arbeit in Italien. Dort gibt es einen Schulwettbewerb für Kinder: "La Rassegna-Musica della Scuola" mit internationaler Jury. Dabei präsentiert jede Schule ein Programm von ca. 30 min, es gibt Workshops mit phantastischen Lehrern und "musica della strada"- ein Straßenfest, bei dem alle Schüler musizieren, wundervolle improvisierte Dinge entstehen und sich völlig fremde Schüler durch die Musik verbinden. Ich habe beim letzten Wettbewerb beim Abschlusskonzert im traumhaften Theater Matelicas (Marken) gesungen und die leuchtenden Augen der Schüler auf der Bühne gesehen, was einfach einzigartig war und mich sehr an meine eigene Schulzeit erinnert hat.

Und jetzt hänge ich mittendrin um aus diesem italienischen nationalen einen internationalen Wettbewerb zu machen, da es für Kinder einfach eine unglaubliche Chance und Möglichkeit ist!

Ab Dezember kommt zu dem Ganzen sogar noch ein neues Projekt: Du wirst als Solistin mit einer Musicalgala unterwegs sein. Was steht auf dem Programm? Worauf freust Du dich am meisten in dieser Zeit und gibt es auch etwas, worauf Du dich weniger freust?

Ich singe u.a. Elisabeth, Phantom und West Side Story.
Ich bin ein hoher lyrischer Mezzo, der sich immer mehr ins Zwischenfach hocharbeitet -daher sind diese Partien eine Herausforderung- jedoch zum absolut richtigen Zeitpunkt.
Ich bin unglaublich glücklich in so einer Show und mit solchen tollen Songs auf der Bühne stehen zu können. Anstrengend werden sicher die vielen Reisen, aber das gehört zu einer Tour halt einfach dazu.

Gibt es eine Lieblingsbeschäftigung in deiner Freizeit - falls Du überhaupt einmal einige Stunden frei hast? Was tust Du, wenn die Tage mal wieder sehr stressig verlaufen?

Am liebsten sofort nach Italien fahren- ich liebe einfach das Land, die Sprache, die Menschen, die Mentalität. Es ist ein Land, was mich immer wieder zu mir selbst bringt und in dem ich immer unglaublich viel Kraft und Energie tanke.
Ansonsten bin ich natürlich unglaublich froh wenn ich Zeit mit meinen Freunden verbringen kann, mache Sport usw..

Seit wann bist Du schon bei StagePool und was hat dir die Mitgliedschaft bereits gebracht?

Ich bin bestimmt schon seit über 5 Jahren bei StagePool. Es haben sich schon einige erfolgreiche Castings und Auditions dadurch ergeben, aktuell habe ich auch meine kommenden Produktionen über StagePool bekommen.

Ich bin unglaublich glücklich darüber und eh schon soviel unter der Hand geht und nicht ausgeschrieben wird. Da ist StagePool einfach unabdingbar für eine Künstlerin wie mich, die sich einfach alles selber organisiert.

Großes Lob und Kompliment und vielen Dank an Euch, Eure tolle Arbeit und Eure ständige Hilfsbereitschaft!

Vielen Dank für die netten Worte! Auf deinen Tourneen wünschen wir dir viel Erfolg, viel Publikum, viele begeisterte Kinder und natürlich ganz viel Spaß! 

Mehr über Frederike auf www.frederike-faust.de.

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Ich bin zu 100 % zufrieden mit der Zusammenarbeit mit StagePool.
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