Uli Pingel (TV-Moderator + Coach) im Interview

Was können die Teilnehmer in dem Seminar lernen?

Unsere Teilnehmer erhalten einen sehr detaillierten Einblick in die Arbeit in einem TV-Studio und vor der Kamera. Sie haben beim Einsteiger-Training die Möglichkeit erste eigene Erfahrungen vor der Kamera zu machen, arbeiten mit einer kompletten Fernsehcrew zusammen und werden von professionellen Make-up Artists in die Tricks des Stylings eingewiesen. Beim Profi-Training geht der Einblick sehr viel tiefer. Hier werde ich zusammen mit den Teilnehmern Texte erarbeiten, die sie dann live vor der Kamera moderieren. Wir analysieren die Aufnahmen gemeinsam und ich gebe viele Tipps aus meinen eigenen Erfahrungen im Bereich Casting und Arbeit vor der Kamera.

Was macht einen guten Moderator aus?

Ich denke, ein guter Moderator sollte die Themen, die er anmoderiert, seriös und informativ anbieten. Ein Moderator sollte souverän, in sich ruhend agieren, stets den Themen gegenüber kompetent wirken. In Interviewsituationen sollte er sehr gut über seinen Gesprächspartner informiert sein. Er sollte herausfordernd, aber nie aggressiv sein. Er muss in dem Gespräch immer „die Zügel in der Hand“ halten. Und die nötige Lockerheit, Humor und Spontaneität dürfen natürlich auch nicht fehlen – und dazu gehören neben Talent auch das richtige Training und eine entsprechende Kamera-Erfahrung.

Was sollte man als Moderator auf jeden Fall vermeiden?

Als Moderator darf man nie unkonzentriert oder schlecht informiert wirken. Das Auftreten an sich sollte immer gepflegt sein. Die Arbeit mit der Kamera, die richtige Haltung und die perfekte Arbeit mit dem Mikrofon und seinem Gesprächspartner sollten absolut routiniert ablaufen, so dass es locker und ungezwungen wirkt und man sich voll und ganz auf die Inhalte konzentrieren kann.

Worin unterscheidet sich das Einsteiger- von dem Profiseminar?

Das Einsteiger-Seminar soll einen ersten, guten Einblick in die TV-Arbeit – auch hinter den Kulissen - vermitteln. Dazu gehören Tipps von mir und anderen TV- und Medienexperten aber auch von der kompletten Fernsehcrew. So sehen alle Teilnehmer, wie die Arbeit beim Fernsehen wirklich abläuft und können dann entscheiden, ob und wenn ja, welcher Bereich für sie der richtige ist. Die Teilnehmer erhalten am Ende eine persönliche TV-Aufnahme von sich. Das Profi-Seminar ist auf die Personen zugeschnitten, die im Bereich Fernsehen vor oder hinter der Kamera professionell arbeiten möchten. Hier gebe ich zahlreiche individuelle Tipps und erarbeite mit den Teilnehmern eigene Texte, die wir gemeinsam analysieren. Außerdem erarbeiten wir im Team eine Spielszene, die den Teilnehmern höchste Konzentration abverlangt. Dazu gibt es noch ein professionelles Fotoshooting. Auch hier erhalten die Teilnehmer am Ende eine DVD als Beleg Ihrer Arbeit. Diesen können sie für die eigene Bewerbungsmappe oder das Showreel nutzen. Das allein kostet oftmals schon so viel, dass man es sich in dieser Qualität am Anfang kaum leisten kann

Wie sind Sie selbst zur Moderation gekommen? Was war Ihr Motivation?

Schon als Kind hatte ich immer einen Berufswunsch – Sportreporter. Noch während der Schulzeit habe ich als freier Redakteur und Fotograf für verschiedene Hamburger Tageszeitungen gearbeitet. Über diverse Praktika im Print-, Radio- und TV-Bereich bin ich dann bei Hamburg 1 Fernsehen gelandet. Dort wurde ich nach meinem Volontariat als Redakteur übernommen und habe erste Erfahrungen vor der Kamera sammeln können. Nach 2 Jahren habe ich dann die Leitung der Sportredaktion übernommen und moderiere seitdem jegliche Sportsendungen bei Hamburg1. Zusätzlich moderiere ich eine Woche im Monat bei SPORT1 die Sendung „Bundesliga Aktuell“

Was sollte man, Ihrer Meinung nach, auf dem Weg zur Moderatoren-Karriere mitbringen?

Man braucht vor allem viel Geduld. Zuerst sollte man die journalistischen Grundlagen erlernen. Wenn man dann mal die Chance bekommt, sich vor der Kamera auszuprobieren, - dann zählt es, dann muss man Gas geben. Man sollte selbstsicher und selbstbewusst sein, ohne dabei Arroganz auszustrahlen. Man sollte immer so gut vorbereitet sein, dass einen spontane Änderungen des Ablaufs nicht aus der Bahn werfen. Wenn etwas „schief geht“, darf man sich dies nicht anmerken lassen, sondern muss die Panne souverän und unaufgeregt bewältigen. Ein guter Moderator sollte immer vermitteln, dass die Moderation für ihn keine Belastung ist, sondern Spaß bringt. Er sollte jederzeit eine lockere und sympathische Ausstrahlung haben. Deshalb ist es auch so wichtig, möglichst viele Erfahrungen unter ‚Real-Bedingungen’ vor der Kamera zu sammeln. Und genau das war auch die Motivation für uns, unsere Seminare anzubieten. Je mehr Praxis, desto besser...

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